Andreas Sturm MdL

RNZ-Interview: So tickt Landtagskandidat Andreas Sturm

So tickt CDU-Landtags-Kandidat Andreas Sturm

Kandidaten im Wahlkreis Schwetzingen: 30 Fragen der Rhein-Neckar-Zeitung an Andreas Sturm (CDU) - "Gebe mich nie mit zweitem Platz zufrieden"

Von Alexander Albrecht

Schwetzingen. Studienrat (Englisch/evangelische Religion) und Lehrerfortbilder in Hessen, Shakespeare-Experte, Bürgermeisterstellvertreter in Neulußheim, Fußball-Schiedsrichter. 30 Fragen an Andreas Sturm (34; #CDU).

Kanzlerkandidat: Laschet oder Söder?
Fragen Sie mich bitte in der Woche vor Ostern noch einmal.

Im Klassenzimmer: Tafel oder Beamer?
Beamer, sonst könnte ich keine Shakespeare-Verfilmung an Shakespeares Geburtstag (23. April) zeigen. Die Tafel brauche ich aber unbedingt für die Erklärung von Grammatikthemen, das geht immer noch besser als am Smartboard.

Abitur in acht oder neun Jahren?
Neun, mit der Chance zu springen.

Sozial oder liberal?
Wieso oder?

Konservativ oder modern?
Ein moderner Konservativer.

Als Fußball-Schiri: Harter Hund oder sensibler Spielleiter?
Dafür müsste ich erst mal wieder ein Spiel pfeifen. Die Pause durch Corona und Wahlkampf machen momentan eine Selbsteinschätzung schwer. "Ein harter Hund" bin ich aber tendenziell nicht.

Videobeweis oder Tatsachenentscheidung?
Jedes Team sollte drei Mal die Möglichkeit haben, einen Videobeweis zu fordern, das wäre übersichtlicher.

Hoffenheim oder Waldhof?
Meine regionale Sympathie haben beide, mein Herz gehört aber einem anderen Verein.

Daniel Born oder Andre Baumann?
Für was? Ein Abendessen oder eine Zugfahrt wäre mit Daniel Born sicher lustiger.

Romeo und Julia oder Hamlet?
Hamlet.

Als Lehrer von zu Hause zu lehren, finde ich …
... überraschend gut, wobei ich immer noch viel lieber vor der Klasse stehe.

Die Gemeinschaftsschule muss …
... sämtliche Leistungsanforderungen, die sie verspricht, auch abdecken.

Wenn Corona mal vorbei ist, machen die von mir vorgeschlagenen, digitalen Pilotschulen noch Sinn, weil …
... diese Schulformen als Pilotprojekt in anderen Ländern schon sehr erfolgreich waren. Damit können an einigen Schulen im Land intelligente Lernprogramme eingesetzt und weiterentwickelt werden. Davon profitieren alle Schulen.

Faule Schüler motiviere ich …
... durch einen Lebensweltbezug der des Unterrichts und der Aufgaben. Damit wird der faulste Schüler motiviert. Die Zeit, die ich in die Planung des Unterrichts stecke, zahlt sich jedes Mal aus.

Gendersternchen bei der Anrede …
... entsprechen nicht meinem ästhetischen Empfinden, deshalb benutze ich die weibliche und die männliche Form, selbst wenn es länger dauert. So viel Spaß muss sein.

Wenn ich mir gerade die vielen geschlossenen Geschäfte in der Region so ansehe, dann …
... blutet mir das Herz.

Über Eltern ärgere ich mich, …
... wenn sie die eigenen Ambitionen über das Wohl ihrer Kinder stellen.

Den Menschen im Wahlkreis verspreche ich …
... ein direkter und offener Ansprechpartner zu sein und ihre Interessen im Landtag zu vertreten.

Dass in Schwetzingen selbst Normalverdiener keine bezahlbare Wohnung finden …
... ist nicht hinnehmbar, deshalb dürfen wir nicht andauernd noch weitere Auflagen für das Wohnen vorschreiben.

Wenn ich endlich geimpft bin, …
... freue ich mich, dass es geklappt hat.

Lassen Sie Frauenherzen höher schlagen, wenn Sie über Shakespeare reden?
Mindestens.

Sind Sie als Neulußheimer für Altlußheimer unwählbar?
Das ist ein Gerücht.

Sind Sie froh, in Hessen zu unterrichten statt in Baden-Württemberg?
Ich arbeite gerne als Lehrer in Hessen, zumal ich mit einer halben Stelle in der hessischen Landesbildungsverwaltung tätig bin, das würde in Baden-Württemberg wahrscheinlich zu Interessenskonflikten mit meiner Kandidatur führen. So habe ich auch einen Blick auf mein Heimatbundesland, der Perspektivenwechsel hilft mir sehr.

"Das hätte ich auch gern: einen Halbtagsjob bei vollem Gehalt." Was antwortet der schlagfertige Lehrer?
Da habe ich etwas falsch gemacht. Ich habe zwar ein volles Gehalt, aber zwei Halbtagsjobs: einen an der Schule und einen in der hessischen Landesbildungsverwaltung.

Individuelle Förderung bei 25 Schülern pro Klasse. Das müssen Sie uns mal erklären.
Zum einen sollten Klassen kleiner werden, zum anderen gelingt individuelle Förderung durch mehrere Maßnahmen: beispielsweise verschiedene, nach Neigung und Leistung differenzierte Aufgabenformate und Wahlpflichtunterricht.

Bei welchem Lehrer von früher müssen Sie sich heute entschuldigen?
Entschuldigen nicht – ich hätte mich aber gerne von ihm verabschiedet, bevor er verstorben ist.

Stimmt es, dass sich die CDU intern schon längst mit dem zweiten Platz abgefunden hat?
Da müsste man "die CDU" fragen. Ich gebe mich nie mit dem zweiten Platz zufrieden.

Sie fordern: Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen, dass deutsche Firmen konkurrenzfähig bleiben. Das will doch jeder, oder?
Wollen ja, aber trotzdem durch Auflagen und Regularien belasten – so geht das nicht.

Noch eine Forderung von Ihnen: Mehr Stellen für Polizei und Justiz, Gesetze konsequent anwenden. Sind Sie ein Law-and-Order-Mann?
Ist jemand, der die konsequente Anwendung von Gesetzen fordert, ein Law-and-Order-Mann? Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die Beleidigung von Polizisten wird im Internet oft nicht nachverfolgt, weil das zu aufwendig sei. Das ist auch ein Zeichen für diejenigen, die Polizisten beleidigen – und für die Polizei selbst. Das darf nicht unser Anspruch sein.

Müssen Sie noch was loswerden?
"Der Rest ist Schweigen." (Hamlet)

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Bild: Matthias Busse

#einfrischersturm #sturm2021

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