Landwirtschaft: Sturm und Hagel in Hockenheim
„Uns brennt der Kittel“, war der Einstiegssatz von Johannes Härdle, der auf die prekäre Situation der Landwirte verwies. Der Preisdruck auf die Landwirtschaft sei enorm, während eine Last an Auflagen den Betrieb immer schwieriger mache. „Als produzierendes Gewerbe sind wir das schwächste Glied in der Kette“; sagte Jochen Kief.
Johannes Härdle hob gleich zu Beginn die beiden Grundmissverständnisse hervor: Zum einen gibt es einen Mindestlohn für Erntehelfer, ohne einen Mindestpreis. Zum anderen gehe mehr Tierwohl auch nicht ohne einen entsprechenden Mindestpreis. Der Preis sei der entscheidende Hebel, doch während sich der Einzelhandel in einer Preisschlacht befindet nimmt der Druck auf die Landwirte zunehmend zu.
Andreas und Tobias Schmitt scheint es, dass Landwirte für viele Probleme in der Gesellschaft den Kopf hinhalten müssen, ständig kommen neue Vorwürfe wie Umweltverschmutzung oder zu viel Wasserverbrauch, die aber nicht der Realität entspricht.
Für CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm zeigen die Zahlen klar, dass die Landwirtschaft in den letzten 20 Jahren schon viel nachhaltiger geworden sei, beispielsweisehaben sich die Stickstoffemissionen halbiert und die Bewässerung der Ackerflächen mache insgesamt nur 1,2% des Gesamtwasserverbrauchs in Deutschland aus.
Steffen Großhans kritisierte, dass ständig neue Verordnungen und Auflagen auf die Landwirte zukommen und es kaum Planungssicherheit gebe, dabei denken Landwirte in Generationen, da sie den Hof und den Grund in gutem Zustand an die nächste Generation vererben möchten. Stefan Dehoust machte deutlich, dass es bei weiteren Beschränkungen für die Landwirte viele Kollegen gebe, die den eigenen Hof schließen müssten.
Der CDU-Landtagsabgeordnete und Generalsekretär Manuel Hagel, der selbst aus einer landwirtschaftlich geprägten Familie kommt, schlug einen „Gesellschaftsvertrag Landwirtschaft“ vor, bei dem es klare Ziele gebe, die die Landwirte erfüllen müssen, wozu sie aber dann eine gewisse Zeit bekommen und dann in einem zehnjährigen Moratorium an diesen Zielen arbeiten könne. Ein Qualitätssiegel für regional produzierte Lebensmittel sei ebenso eine Idee, über die man diskutieren müsste.
Die Landwirte sehen selbst die Notwendigkeit immer Verbesserungen an bestehenden Prozessen durchzuführen, es könne nur nicht sein, dass jährlich neue Verordnungen kommen, die nicht umsetzbar sind. Johannes Härdle sieht die Bedrohung für kleinere Höfe durch den Druck der großen Einzelhandelsketten auch für Familienbäckereien und Familienmetzgereien, die gelte es zu schützen.
CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm versprach sich für die Belange der Landwirte einzusetzen, die vor Ort für regionale Nahrungsmittel sorgen und darüber hinaus einen wertvollen Beitrag für die Landschaftspflege leisten.
Auf dem Bild sind von links nach rechts: Tobias Schmitt, Johannes Härdle, Andreas Sturm, Andreas Schmitt, Manuel Hagel, Stefan Dehoust, Jochen Kief, Steffen Großhans
Foto: Matthias Busse