Impulse für den Mittelstand
Der Mittelstand ist das Rückgrat der baden-württembergischen Wirtschaft und hat, gerade in Zeiten des Wandels, den Vorteil flexibel und schnell darauf reagieren zu können, und somit auch maßgeblichen Anteil daran, wie das Land aus der Krise kommt haben der CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm und der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting das Positionspapier der Landtagsfraktion „Fünf Impulse für den Mittelstand“ diskutiert.
Gutting und Sturm sind sich einig: „Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit der Mittelstand entlastet wird und seine Potentiale entfalten kann. Ein wichtiger Teil der Entlastungsoffensive ist unter anderem die Reduktion von Bürokratie- und Berichtspflichten. Und es darf gerade zu Krisenzeiten keine Steuererhöhungen für mittelständische Betriebe geben, da viele Betriebe aktuell rote Zahlen schreiben oder das Geld dringend für Investitionen benötigen.“
Zur Schaffung von entsprechenden Rahmenbedingungen gehört die Mobilisierung und strategische Bündelung von Innovationskräften, die durch Agenturen, die Unternehmen auf dem Weg von der kreativen Idee bis hin zum marktreifen Produkt begleiten, unterstützt werden sollen. Solche Innovationspartnerschaften zwischen Startups und mittelständischen Betrieben können für beide Seiten fruchtbar sein. Eine entsprechende Landesförderung muss den Wachstumsmärkten zukommen, denn auf den Gebieten der digitalen Technologien können neue Arbeitsplätze entstehen. Gerade bei Themen wie der Künstlichen Intelligenz brauche es klare Richtlinien der Politik, wie ein Diskussionsteilnehmer anmerkte. Es gehe hier auch um ethische Fragestellungen, beispielsweise bei der Unfallgefahr des autonomen Fahrens. „Generell bietet die Digitalisierung aber Fortschritte in vielen Bereichen, so dass kluge Systeme für Effizienzsteigerungen sorgen. Während es oftmals heißt, dass Computer Arbeitsplätze vernichten, ist das Gegenteil der Fall: Neue Technologien erschließen neue Märkte, langfristig ist es keine Lösung sich dem Fortschritt zu verschließen, es ist vielmehr Gebot der Stunde an der Spitze des Fortschritts zu stehen“, so Sturm.
Weiteres Beispiel für eine Zukunftstechnologie ist die Wasserstofftechnologie. „Gerade die Rhein-Neckar-Region hat als Modellregion große Potentiale. Wasserstoff ist eine der Zukunftstechnologien“, stellte Bundestagsabgeordneter Gutting fest. „Falls diese Zukunftstechnologien woanders entwickelt und angewendet werden, wandern auch die Arbeitsplätze ab. Aus diesem Grund ist die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zeiten des Wandels erforderlich. Die Politik kann den Mittelständlern eine wertvolle Unterstützung bieten, indem Weiterbildungsangebote und Qualifizierungsverbünde gebündelt werden.“ In Qualifizierungsverbünden sollen kleinere und mittelständische Unternehmen in einem Netzwerk zusammengebracht und notwendige Qualifizierungsmaßnahmen dann gemeinsam durchgeführt werden.
Die Diskussion wurde live auf Facebook übertragen und regte die Diskussionsteilnehmer der Social-Media-Plattform zu Fragen an. Besonders die Sicht auf den internationalen Wettbewerb zeigte, wo mittelständische Unternehmen unterstützt werden müssen.
„Baden-Württembergs Mittelstand hat einige Weltmarktführer und „Hidden Champions“ aufzubieten, die sich schwierigen Herausforderungen gegenüber sehen: Die Lohnkosten sind in Deutschland europaweit am höchsten und die Firmen sehen sich vielen Regulierungen und Auflagen gegenüber. Außerdem sind die Strompreise im Vergleich höher als im Ausland. Es ist deshalb Aufgabe der Politik, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Firmen gerne in Deutschland bleiben“, so Landtagskandidat Sturm. „Die Herausforderungen der Zukunft bieten Chancen, schließlich ist der baden-württembergische Mittelstand einfallsreich, flexibel, zuverlässig und produziert mit einer hohen Qualität. Dies ist eine hervorragende Ausgangsposition. Die mittelständischen Firmen benötigen nun aber Unterstützung und Perspektive von der Politik.“