Andreas Sturm MdL

Sturm diskutiert über die Gesellschaft in der Krise

Der Talk in der Wollfabrik Schwetzingen

„Vernunft oder Verschwörung? Die Spaltung der Gesellschaft in der Krise“ war das Thema, zu dem der CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm, neben dem Psychologen Prof. Dr. Klaus Fiedler, dem Unternehmer Frank Mayer und dem Journalisten Steve Ayan, zum #18 Talk in die Wollfabrik in Schwetzingen eingeladen wurde.

Andreas Sturm plädierte dafür, dass die Politik mit klarem und besonnenem Handeln Folgen und Risiken abwägen müsse, um Entscheidungen zum Wohle der Gesellschaft zu treffen. Trotz der vielfältigen Meinungen in der Gesellschaft sei laut Sturm nicht von einer gesellschaftlichen Spaltung zu sprechen, denn seit 1949 wurde bei jedem Konflikt eine gesellschaftliche Spaltung herbeigeschworen. Die Diskussionsteilnehmer waren sich auch schnell einig, dass jemand, der kritische Nachfragen stellt, nicht als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt werden darf. In einer Demokratie seien kritische Stimmen wichtig. Die Meinungsbildung hat sich zwar von den Stammtischen auf Facebook verlagert und unterliegt dort anderen Dynamiken, nichtsdestotrotz sind Verschwörungstheoretiker in der Unterzahl und die Mehrheit der Menschen möchte eine verlässliche Politik. Andreas Sturm gab aber auch zu bedenken, dass durch die sinkende Wahlbeteiligung von teilweise knapp über 30% bei Oberbürgermeisterwahlen ohne Amtsinhaber ein Legitimationsproblem bestehe und er warb dafür, dass sich Menschen viel mehr politisch engagieren, denn es bedarf einer Vielzahl von Meinungen und Stimmen, um für die besten Entscheidungen zu ringen.
Vielmehr, als die gesellschaftliche Spaltung heraufzubeschwören, gehe es dem CDU-Politiker darum, zentrale gesellschaftliche Spaltungsprozesse aufzudecken. Spaltungsprozesse seien in einer Krise normal, da Krisen Probleme genauer sichtbar machen. Daher müsse die Politik Rahmenbedingungen schaffen, dass krisenbedingte Auswirkungen abgemildert werden. Es sei klar, dass Menschen, die unter besonderem sozialen Druck stehen, Zukunftsängste haben. Ein Beispiel, welches Sturm nannte, sei die Schul-und Bildungspolitik, indem durch die Krise soziale Unterschiede noch deutlicher werden. Bei einer Familie mit drei Kindern, die auf engem Raum wohnt und nur einen Computer zur Verfügung hat, kommen deutlich mehr Abstiegsängste auf, wenn die Kinder dem Heimunterricht nicht folgen können. Aus diesem Grund müsse die digitale Ausstattung der Schulen sowie der Schülerinnen und Schüler verbessert werden. Durch Corona gab es viele positive Entwicklungen bei der Digitalisierung, das dürfe nun aber kein Strohfeuer sein, sondern müsse konsequent weitergeführt werden.
Für Sturm sei auch die Bedrohung der Kulturszene eine große Herausforderung. Da viele Kulturschaffende nach dem ersten Lockdown ihre Reserven aufgebraucht haben und keine Aussicht auf normale Arbeitsbedingungen haben, sei die Kulturbranche massiv bedroht. Sturm zitierte Winston Churchill, der, auf der Höhe des Zweiten Weltkriegs, auf die Forderung Geld aus dem Kulturetat für die Kriegsmarine zu nehmen, mit den Worten antwortete: „Wofür kämpfen wir dann?“ Andreas Sturm warnte davor, dass die Corona-Krise die Kulturbranche mit voller Wucht treffe und irreparablen Schaden anrichte. In Deutschland wurden mehr Hilfsmittel ausgezahlt, als in allen anderen europäischen Staaten zusammen, nur dürfe man laut dem CDU-Landtagskandidaten die Kulturbranche nicht vergessen.
Es sei daher die Aufgabe der Regierung, besonnen und glaubwürdig, auf die verschiedenen Probleme Antworten und Zukunftsperspektiven zu geben.