Öffentlicher Nahverkehr verbessern und Bildungspolitik gestalten
»Die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist stellenweise ein Armutszeugnis«, monierte sich ein JU-Mitglied. Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) war eines von zwei großen Themen bei dem Monatstreffen der Jungen Union Schwetzingen mit CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm.
Sturm sprach sich für eine 20-minütige Taktung der Bahn in Richtung Mannheim und Karlsruhe aus sowie eine zusätzliche Verbindung nach 0 Uhr. »Es ist toll, dass es eine Bahn-Verbindung von Schwetzingen nach Heidelberg in nur 20 Minuten gibt, aber nur einmal frühmorgens ist viel zu selten.« Die Preisstruktur im ÖPNV sei ebenso stark verbesserungswürdig, so der Landtagskandidat. Vom südlichsten Teil des Wahlkreises kostet eine ca. 20 minütige Einzelfahrt nach Mannheim 7,80 Euro. »Für etwa den gleichen Preis gibt es in vielen deutschen Großstädten ein Tagesticket. Unsere Fahrpreise sind schwer vermittelbar in Zeiten, in denen man 29 Euro nach Paris und zurück fährt.« Die anwesenden JU-Mitglieder waren sich einig, dass das Wabensystem überholt sei und die Preise für öffentliche Verkehrsmittel attraktiver gemacht werden müssten. Wenn eine Verbindung nicht regelmäßig genug befahren werde, viel länger als mit dem Auto dauere und dazu noch teuer sei, so müsse man sich nicht wundern, wenn bei jungen Menschen das Auto wesentlich beliebter als der Zug oder die Bahn sei.
Das zweite große Thema des Abends war die Bildungspolitik. Zwar habe Corona einige überfällige Entwicklungen vorangetrieben, die Sorge in der Runde war aber groß, dass dies nur ein kurzfristiges Strohfeuer war und notwendige Digitalisierungsschritte wieder aufgeschoben werden. Ganz deutlich war der Wunsch nach mehr Informatikunterricht an Schulen. Andreas Sturm, der in der hessischen Landesbildungsverwaltung tätig ist, skizzierte Möglichkeiten, wie ein solcher Unterricht trotz aller Hürden, wie einer schlechten Computerausstattung und einem Mangel an Informatiklehrern, gelingen könnte. Es sei notwendig bei der Gewinnung von Lehrkräften neue Wege zu gehen, da gebe es Möglichkeiten, die für Informatiker und Schulen beiderseitig gewinnbringend sein könnten. Ein großes Problem sei die technische Ausstattung der Schulen. Für Sturm habe das Vorhaben der Stadt Schwetzingen, alle Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten zu versorgen, Vorbildcharakter. Für Sturm war der Digitalpakt ein wichtiger Schritt gewesen, allerdings waren die finanziellen Mittel bei Weitem nicht ausreichend gewesen und für nachhaltige Verbesserungen bedürfe es weitere Maßnahmen und kluge Methoden.
Andreas Sturm zeigte sich besorgt, dass die Schulschließungen den sozialen Unterschied von Schülerinnen und Schülern noch deutlicher zeige. Es dürfe nicht sein, dass Bildung sich am Geldbeutel entscheide, deshalb sei eine digitale Grundausstattung auch eine Frage von Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.
Der JU-Vorsitzende Nils Melkus dankte den Mitgliedern für die spannende Diskussion und freute sich auf die bevorstehenden Aktionen und neuen Veranstaltungsformate mit Andreas Sturm, die bereits in der Planung sind.
Bild: Sascha J. Hauk
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