Comenius-Schule besucht Sturm im Landtag
Landtagsabgeordneter Andreas Sturm (CDU) sprach in Schwetzingen und Stuttgart mit Schülerinnen und Schülern der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) der Comenius-Schule Schwetzingen über die Anerkennung von erbrachten Teilleistungen im Rahmen einer Ausbildung
Schwetzingen/Stuttgart. Die Schülerinnen und Schüler der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) der Comenius-Schule Schwetzingen, einem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung“, haben ein gemeinsames Anliegen:
Da sie aufgrund ihres Förderbedarfs keine reguläre Ausbildung durchlaufen können, ist es für sie von besonderer Bedeutung, dass zumindest erbrachte Teilleistungen anerkannt werden. In anderen Ländern wird dies auch so gehandhabt, in Deutschland besteht diese Möglichkeit indes nicht.
Vor Kurzem war der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm (CDU) auf Einladung der Schülerinnen und Schülern in der BVE-Klasse, die an der Ehrhart-Schott-Schule unterrichtet wird, präsent. Intensiv wurde hierbei über die Anerkennung von Teilleistungen bei Ausbildungen gesprochen, die, wie Sturm ausführte, „auch ein im Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung festgeschriebenes Ziel“ seien.
Der in Schwetzingen aufgenommene Dialog fand nun aktuell in Stuttgart eine Fortsetzung. Sturm, der stellvertretender bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist, hatte die BVE-Klasse mit ihren beiden Lehrern Enzio Ermarth und Christian Hippeli zu einem Besuch in den Landtag eingeladen. Neben dem CDU-Abgeordneten nahm auch Dominik Ohly, Parlamentarischer Berater der CDU-Landtagsfraktion für Kultus, Jugend und Sport, an diesem Gespräch teil.
Zunächst schilderten die Schülerinnen und Schüler ihren momentanen Arbeitsalltag. In der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) haben Jugendliche, die aufgrund einer Lerneinschränkung keine reguläre Ausbildung und keinen Abschluss machen können, im Rahmen eines Gemeinschaftsangebotes von Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) und beruflichen Schulen, die Möglichkeit, verschiedene Tätigkeitsbereiche in Betrieben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erproben. Dazu gehören meist Helfertätigkeiten wie beispielsweise in der Hauswirtschaft, bei Frisören, in der Gastronomie, in der Logistik oder im Einzelhandel.
Von dort bekommen die Schülerinnen und Schüler oftmals sehr positive Rückmeldungen, da ihre praktische Arbeit gut sei, große Probleme gibt es meistens in den theoretischen Prüfungen.
In Schweden beispielsweise würden die Prüfungen in den jeweiligen (Ausbildungs-) Betrieben abgenommen, da die Arbeit vor Ort am Besten bewertet werden könne. "Es liegt nicht an den praktischen Fähigkeiten. Hier sind die Schülerinnen und Schüler oftmals Spezialisten in dem, was sie tun. Aber die Abfrage der Theorie beziehungsweise eine theoretische Prüfung fällt vielen aufgrund der Lerneinschränkung einfach schwer, deshalb eignen sich die aktuell angebotenen Ausbildungen für viele leider nicht“, informieren Ermarth und Hippeli.
Im Rahmen des Projekts „ValiKom“ werden Teilleistungen von über 25-Jährigen bereits anerkannt und durch die jeweiligen Kammern ein „Helferzertifikat“ ausgestellt, das bescheinigt, welche Aufgabe eines Berufs die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausüben können.
Andreas Sturm MdL berichtete von einem Gespräch mit der IHK-Rhein-Neckar, bei dem er dieses Thema auch adressiert hatte. Die Rückmeldungen der IHK und der Ausbildungsbetriebe wie auch die Informationen seitens der betroffenen Schülerinnen und Schüler will der CDU-Parlamentarier nun zusammenführen, um seiner Fraktion einen Vorschlag zu machen, wie die Anerkennung von Teilleistungen umgesetzt werden könne.
Sturm: „Die Anerkennung von Teilleistungen ist ein wichtiger Bestandteil beruflicher Bildung, sowohl als Nachweis für zukünftige Arbeitsgeber, aber vielmehr auch als Würdigung und Bestätigung der guten praktischen Leistung von Menschen, die keine regulären Ausbildungen absolvieren können.“
Sturm wird in diesem Zusammenhang mit der Comeniusschule in Kontakt zu bleiben: „Das war ein wertvoller Input, vielen Dank an die BVE-Klasse und ihre beiden Lehrer.“
Nach der Diskussion ging es noch zum gemeinsamen Mittagessen mit dem Abgeordneten, bevor die Schülerinnen und Schüler im Anschluss eine Ausstellung in Stuttgart besuchten.