Andreas Sturm MdL

Fünfjähriger Pianist begeistert Landtagsabgeordneten mit Bach-Meisterwerk

Andreas Sturm MdL im Dialog mit Tatjana Worm-Sawosskaja (Klavierstudio für begabte Kinder und Jugendliche) / Förderung musikalisch Hochbegabter im Fokus / Johannes Anselm Inselmann spielt Präludium I in C-Dur

Schwetzingen. Johannes Anselm Inselmanns Augen beginnen zu leuchten, als Tatjana Worm-Sawosskaja ihn fragt, ob er denn dem gerade zur Tür hereingekommenen Besuch etwas auf dem Flügel vorspielen möchte. Geschwind klettert der Fünfjährige auf die Klavierbank und es dauert nur wenige Sekunden, bis er wohlklingend die Tasten anschlägt und dem Landtagsabgeordneten Andreas Sturm, der für einen Gedankenaustausch in Worm-Sawosskajas Klavierstudio für begabte Kinder und Jugendliche gekommen war, das Präludium I in C-Dur (BMV 846) aus Bachs Sammlung „Das Wohltemperierte Klavier“ darbietet.

Johannes Anselm Inselmann mit Tatjana Worm-Sawosskaja und Andreas Sturm MdL.
Johannes Anselm Inselmann mit Tatjana Worm-Sawosskaja und Andreas Sturm MdL.

Rund drei Minuten braucht Anselm für dieses Meisterwerk der Barockmusik, er spielt mit Freude, konzentriert – und auswendig. „Anselm, das hast Du toll gemacht“, lobt Worm-Sawosskaja ihren jungen Schüler, der über beide Ohren strahlt und sich über den kräftigen Applaus von Sturm und seiner ebenfalls anwesenden Mutter Dr. Anke Inselmann sehr freut.

„Aus der musikalischen Früherziehung ist Anselm übrigens rausgeflogen“, berichtet Inselmann dem CDU-Landtagsabgeordneten, „weil er sich dort immer die Ohren zugehalten hat.“

Von Beginn an sei er musikalisch sehr interessiert gewesen und habe dabei seine Liebe zur klassischen Musik entdeckt. „Bei Werken von Bach hat er gelacht, ist rumgehüpft und hat verkündet, dass er das auch lernen wolle“, so die promovierte Gymnasiallehrerin, die eine exzellente Violinistin war, das Klavierspiel aber nur leidlich beherrscht und oftmals von ihrem kleinen Sohn, der irgendwo in der Wohnung in einer Ecke spielt, via Zuruf sofort korrigiert wird.

„Da ich Anselm am Klavier nichts beibringen kann und auch mein Mann kein Klavier spielt, habe ich bei der Musikschule angerufen. Die waren alle auch sehr nett, haben mir aber mitgeteilt, dass er dort erst Unterricht nehme könne, wenn er sechs Jahre alt sei. Für uns war es ein großes Glück, dass wir auf das Klavierstudio Worm-Sawosskaja aufmerksam gemacht wurden. Anselm bekommt jetzt hier hoch qualifizierten Unterricht. Der Aufwand ist erheblich, denn ich fahre ihn dreimal die Woche von Ketsch nach Schwetzingen. Der Kindergarten gestattet es, dass Anselm den Unterricht vormittags nehmen kann, nachmittags macht das keinen Sinn mehr, das haben wir gemerkt, da donnern ihm vom ganzen Tag im Kindergarten die Ohren“, sagt Inselmann.

Und weiter: „Schon vor dem Kindergarten spielt er eine halbe Stunde Klavier. Er komponiert und hat daran große Freude. Weder mein Mann noch ich fordern, dass er Klavier spielen muss, es zieht ihn selbst dahin und wenn er daran sitzt, dann will er gar nicht mehr davon lassen.“

"Ich sehe hier eine große internationale Karriere“, sagt Worm-Sawosskaja angesichts Anselms außergewöhnlichem musikalischen Talents, seiner Begeisterung und auch seines Ehrgeizes. Diese Beurteilung des Fünfjährigen kommt aus berufenem Munde: Tatjana Worm-Sawosskaja ist eine grandiose, charismatische und international bekannte Konzertpianistin.

In Schwetzingen hat Worm-Sawosskaja im Jahr 2000 ihr Klavierstudio gegründet, von Beginn an stellte die Diplom-Klavierpädagogin die Ausbildung des talentierten jungen pianistischen Nachwuchs in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Mit großem Erfolg: Die Wände ihres Klavierstudios hängen voll mit unzähligen Urkunden und Preisen, welche ihre Schützlinge bei nationalen und internationalen Auftritten gewonnen haben. Einige ihrer Schülerinnen und Schüler haben bereits ab dem 10. Lebensjahr mit höchster Punktzahl die Aufnahmeprüfungen zum Vorstudium beziehungsweise PreCollege an Musikhochschulen in Mannheim, Karlsruhe sowie am Hochleistungszentrum an der Universität in Madrid bestanden.

Anspruch und Ziel sind klar definiert, die Absolventinnen und Absolventen ihrer Klavierschule erwerben sowohl die praktischen als auch theoretischen Kompetenzen, um beispielsweise nach dem Abitur problemlos eine musische Hochschule besuchen oder ein internationales Studium des Faches Klavier aufnehmen zu können.

Das von Worm-Sawosskaja detailliert ausgearbeitete Konzept umfasst unter anderem wöchentlich mehrfachen praktischen Einzelunterricht bereits in der Vorstufe, Gruppenunterricht zur Förderung musiktheoretischer Kompetenzen und Gehörbildung sowie Gruppenunterricht in Musikgeschichte.

Worm-Sawosskaja: „Regelmäßige öffentliche Solo-Auftritte in festlichem Rahmen ermöglichen ferner Bühnenerfahrung vor größerem Publikum bereits ab der Vorstufe. Das fördert frühzeitig die konzertante Kompetenz von sicherer Produktion und routinierter, selbstbewusster Präsentation der Musik vor Publikum.“

Der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm (CDU) ist von Worm-Sawosskajas Konzept überzeugt: „Die Erfolge sprechen für sich, mittlerweile sind auch einige Absolventinnen unter anderem als Lehrbeauftragte an Hochschulen Schulen tätig oder sind erfolgreiche Konzertpianisten. Wir haben in diesem Bereich in der Tat noch großen Nachholbedarf und müssen intensiv und zielgerichtet darüber sprechen, welche Änderungen im Bereich der musikalischen Bildung für Hochbegabte notwendig sind.“

Auf Initiative von Sturm wird Worm-Sawosskaja ihr Konzept auch in Stuttgart vorstellen können, ein Hochleistungszentrum für musikalisch begabte Kinder in staatlicher Trägerschaft wäre sicherlich die Ideallösung. (Text/Foto: Matthias Busse)