Tag des Waldes
Den internationalen Tag des Waldes nahm der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm zum Anlass, um sich direkt vor Ort bei einer Waldbegehung über den aktuellen Zustand des Hardtwalds in seinem Wahlkreis, zu dem auch das Gebiet Schwetzinger Hardt gehört, zu informieren. Zu dieser Waldbegehung hatte der CDU-Parlamentarier auch interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
Der Hardtwald gehört zum Staatswald Baden-Württemberg und wird von ForstBW bewirtschaftet. Der Leiter des Forstbezirks Hardtwald bei ForstBW, Bernd Schneble, der stellvertretende Forstbezirksleiter, Martin Borowski, und der zuständige Leiter des Reviers acht im Forstbezirk, Volker Böning, informierten über die aktuelle Lage.
Die Auswirkungen des Klimawandels seien gerade im Wald besonders sichtbar. Steigende Temperaturen und anhaltende Dürre hätten dem Wald erheblich zugesetzt. Besonders betroffen seien die Baumarten Buchen und Kiefern. Dabei hätten diese beiden Baumarten einen erheblichen Anteil am Baumbestand und der Hardtwald sei damit insgesamt stark betroffen. Das Ausmaß werde mit Blick auf den Anteil der sogenannten zufälligen Nutzung deutlich, der in den letzten Jahren signifikant angestiegen sei. Als zufällige Nutzung wird die nicht geplante Entnahme von abgestorbenen oder schwer geschädigten Bäumen bezeichnet. Diese würden dann einer Nutzung beispielsweise als Baumaterialien zugeführt.
Ebenso informierten die Mitarbeiter von ForstBW über die Problematik der Kermesbeere, die eigentlich aus Amerika stamme und sich nun in den heimischen Wäldern rasant ausbreite. Die Pflanze hemme das Wachstum anderer Pflanzen in nächster Nähe. Leider sei die Bekämpfung der Kermesbeere schwierig und mühsam, da sie tief wurzle, robust sei und sich sehr schnell vermehre. Das beste Mittel gegen die Pflanze sei ein dichter Waldbewuchs, denn die Kermesbeere brauche Licht und könne sich daher vor allem in lichten Wäldern besonders gut ausbreiten. Schneble berichtete auch über Maßnahmen von ForstBW zum Schutz und Erhalt des Waldes. Die Verjüngung und Aufforstung des Waldes erfolge mit heimischen Baumarten. Man setze hier auf Naturverjüngung durch Baumsamen. Die hieraus wachsenden Bäume seien an die Standortbedingungen besser angepasst und damit robuster. Wo die Naturverjüngung nicht möglich ist, würden Gebiete durch Baumsetzlinge aufgeforstet. In den letzten Jahren muss das Anwachsen teils durch Bewässerung unterstützt werden. Daher etabliere ForstBW durch den Brunnenbau ein Bewässerungssystem. Die Forstverwaltung setze zudem auch auf robustere Baumarten wie Feldahorn, Hainbuche oder Roteiche. Die Aufforstung eines etwa ein Hektar großen Gebietes könne bis zu 40.000 Euro kosten. Es sei daher wichtig, die Forstverwaltungen finanziell und personell gut auszustatten. Sturm betonte die Bedeutung des Waldes gerade auch als Erholungsgebiet für die Menschen der Region.
„Baden-Württemberg ist mit einer Fläche von 1,4 Millionen Hektar und einem Waldanteil von 38 Prozent eines der waldreichsten Länder in Deutschland. Wir müssen unseren Wald schützen und für künftige Generationen erhalten. Als Land Baden-Württemberg werden wir hier beispielsweise mit der Waldstrategie der Landesregierung handeln”, so Sturm. Zudem sei der Wald ein natürlicher CO2-Speicher.
„Wir sollten Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stärker als langlebigen Baustoff nutzen. So bleibt CO2 im Holz gebunden. Die Landesregierung hat daher eine Holzbauoffensive gestartet”, erklärte Sturm. Abschließend dankte der Parlamentarier Schneble, Böning und Borowski für die informative Waldbegehung.