Rettungsdienst im Land weiter stärken
Ketsch. Bei einem Vor-Ort-Termin in der Rettungswache in Ketsch hat sich der Abgeordnete Andreas Sturm (CDU), Mitglied des Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration des Landtags von Baden-Württemberg, über die aktuelle Situation des Rettungsdienstes in der Region informiert.
Heinrich Hellweg, Facharzt für Anästhesie, führte den Parlamentarier durch die Rettungswache und erläuterte die Ausstattung der Wache und der Rettungsfahrzeuge. Der Rettungsdienst habe vielfältige Einsatzbereiche, so Hellweg, angefangen bei der medizinischen Betreuung von Großveranstaltungen in der Region bis hin zur Verlegung von Intensivpatienten in andere Kliniken. Hierfür brauche es eine optimale und angepasste Ausstattung. Insgesamt sei man in der Region im Rettungsdienst gut aufgestellt und auf verschiedenste Einsatzszenarien vorbereitet. Mit Blick auf die Hilfeleistungsfrist sei das Ziel von Rettungsarzteinsätzen, innerhalb von sieben bis neun Minuten vor Ort zu sein.
Sturm betonte in diesem Zusammenhang, dass eine optimale Ausstattung der Blaulichtorganisationen im Land für die Landesregierung und das zuständige CDU-geführte Innenministerium hohe Priorität habe. Die hierfür notwendigen Finanzmittel werde man weiter sichern.
Hellweg berichtete ferner über die Notwendigkeit einer Vergrößerung der Johanniter-Rettungswache. Hier sei man auf der Suche nach geeigneten Flächen in der Größenordnung von etwa 1.500 Quadratmetern im Gewerbegebiet in Ketsch. Aktuell sei nur eine Zwischenlösung möglich, da für eine zukunftsweisende Lösung noch das passende Grundstück fehle.
Der CDU-Abgeordnete sprach mit Hellweg auch über personelle Situation im Rettungsdienst. Neben hauptamtlichen Kräften sei man hier insbesondere auf Ehrenamtliche angewiesen. „Baden-Württemberg ist Land des Ehrenamts. Viele Menschen im Land engagieren sich gerade auch bei den Blaulichtorganisationen ehrenamtlich und leisten hier großartige Arbeit zum Wohle der Gesellschaft. Das verdient Respekt und Anerkennung“, so Sturm, der auch Sprecher für Ehrenamt der CDU-Landtagsfraktion ist. Besorgt zeigte sich Sturm über die zunehmende Aggressivität und Gewalt gegenüber Rettungskräften. „Hier müssen wir entschlossen gegensteuern und entsprechende Fälle konsequent verfolgen. Es ist absolut richtig, dass wir die Strafen bei Gewalt gegen Rettungskräfte verschärft haben“, erklärte der Abgeordnete.
Großes Lob gab es seitens Hellweg für die Notfallsanitäter: „Die jungen Kolleginnen und Kollegen haben eine dreijährige Fachausbildung mit Staatsexamen, mit ihrem Wissen können sie hochkompetent die Versorgung der Notfallpatienten einleiten und aufrechterhalten.“
Sturm sprach auch das Thema Krankenhausreform an. „Wir haben in der Metropolregion Rhein-Neckar eine hervorragende Gesundheitsversorgung mit den Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim an der Spitze. Mit den GRN-Kliniken in Weinheim, Sinsheim und Schwetzingen sichern wir eine gute Gesundheitsversorgung in der Fläche“, so der Abgeordnete. Die vom Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform bedrohe die Klinikstandorte Weinheim und Schwetzingen in ihrer Existenz.
„Durch die geplante Reform drohen hier Schließungen. Das schwächt die Gesundheitsversorgung im Rhein-Neckar-Kreis gerade in der Fläche erheblich.“ Die Kliniken in Mannheim und Heidelberg hätten überhaupt nicht die Kapazitäten, um die zusätzlichen Patienten zu versorgen. Gerade in der Notfallmedizin sei zudem eine schnelle Versorgung ganz entscheidend. „Bei einem Schlaganfall beispielsweise ist eine rasche medizinische Versorgung enorm wichtig. Daher brauchen wir entsprechende medizinische Kapazitäten wie die GRN-Kliniken in der Fläche“, argumentierte Sturm. „Für uns als CDU ist klar: Die von der Berliner Ampelkoalition geplante Reform ist völlig realitätsfern, überhaupt nicht durchdacht und darf in der jetzigen Form nicht kommen“, so der Christdemokrat.
„Termine wie diese sind für meine Arbeit im Landtag eminent wichtig, um die Themen und Probleme vor Ort in der Praxis zu kennen“, so Sturm, der Heinrich Hellweg abschließend für das offene Gespräch und die Möglichkeit für den Besuch der Rettungswache in Ketsch dankte.