Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es hervorragend ausgebaute Radwege mit beliebten Radrouten, doch nicht überall ist der Zustand der Straßen zufriedenstellend. Anfang des Jahres meldeten sich der Nikolaus Streck, Schwerbenhindertenobmann des VdK-Kreisverbands Rhein-Neckar, und Otto Reeb, der Vorsitzende des BFG Reilingen (Behinderten- und Freizeitsportgruppe Reilingen), beim CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Sturm, um ihm von ihren täglichen Erfahrungen ihrer Vereinsaktivitäten und privaten Fahrradausflügen zu berichten.

Mittlerweile ist der Zustand einiger Radwege in den Gemeinden Altlußheim, Neulußheim, Reilingen und Hockenheim nicht nur für Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung beschwerlich, sondern auch für alle anderen Fahrradfahrer gefährlich.

Nikolaus Streck besucht als Schwerbehindertenobmann des VKD Rhein-Neckar Gemeinden im ganzen Kreis, doch der Fahrradweg, der ihm am meisten Sorgen bereitet, liegt direkt vor seiner Haustür. Hinter der Steinernen Brücke liegt der Radweg, der nach Kirrlach führt, trotz der Nähe zu Reilingen ist dies auf Altlußheimer Gemarkung. Die Brüche im Belag sind deutlich, an manchen Stellen gibt es nur noch einen schmalen befahrbaren Straßenteil. „Ich hoffe nicht, dass die Pläne diesen Bereich mit Schotter aufzufüllen umgesetzt wird, gerade ältere Fahrradfahrer haben damit große Probleme.“

Schlaglöcher und Absenkungen des Weges beklagt auch Otto Reeb auf dem Wirtschaftsweg am ehemaligen NOBA-Gelände. Schülerinnen und Schüler aus Altlußheim fahren dort täglich zu den Hockenheimer Schulen, Hockenheimer Jugendliche zur Markusschule, im Sommer ist der Blausee ein beliebtes Ausflugsziel, welches über diesen Weg erreicht wird. Unzählige Freizeitfahrer benutzen dieses Teilstück für eine der vielen beliebten Radrouten, beispielsweise nach Speyer. Selbstverständlich dienten diese Wege vor allem der Landwirtschaft als Wirtschaftswege, doch da sie immer öfter als Freizeit-und Naherholungsgebiete genutzt werden, ist es wichtig sie entsprechend zu ertüchtigen.
„Da wir immer mehr auf das Fahrrad als alternatives Fortbewegungsmittel setzen, müssen wir auch Sorge tragen, dass die Radwege gefahrlos befahrbar sind“, so der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm. „Glücklicherweise wird ein sehr effektives Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg weitergeführt, ich hoffe, dass wir Mittel für diese Wege abrufen können“, berichtet Sturm im Hinblick auf das Förderprogramm „Nachhaltige Modernisierung Ländlicher Wege“ (MoLWe). Aus dem 2018 ins Leben gerufene Förderprogramm wurden bereits 10 Millionen Euro abgerufen. In einer Pressemitteilung von Landeslandwirtschaftsminister Peter Hauk (vom 27.01.2022) heißt es dazu: „Die für eine moderne Land- und Forstwirtschaft notwendigen Maschinen und Fahrzeuge brauchen Wege, die ihre Größe und ihr Gewicht aushalten. Im Vergleich zu früher werden damit weniger, aber gut ausgebaute Wege benötigt. Diese können in vielfältiger Weise, insbesondere auch zum Radfahren und Wandern, genutzt werden. Vor allem die Mehrfachnutzung der Wege ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Mit der Ertüchtigung bestehender Wege wird die Nutzung optimiert, ohne dabei zusätzliche Fläche zu versiegeln.“ Andreas Sturm versprach Streck und Reeb mit den zuständigen Stellen Kontakt aufzunehmen, um die Ertüchtigung der wichtigen Fahrradwege voranzutreiben, die sowohl als Schulweg, Arbeitsweg und Freizeitstrecke von tausenden von Fahrradfahrern wöchentlich genutzt werden. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Gemeinden von diesem Förderprogramm des Landes Gebrauch machen. Landesweit werden neue Radwege gebaut, doch wir dürfen dabei nicht vergessen bestehende Radwege zu sanieren“, so Sturm abschließend in seiner Presseerklärung.

Bildautor: Sophie Hofmann
Bilduntertitel: Nikolaus Streck, Rolf Müller, Andreas Sturm