Erfolgreichstes Kindergetränk der Welt auf dem Weg zur CO2-Neutralität
Capri Sun aus Eppelheim ist eine Weltmarke, die Fruchtsaftgetränke werden in über 100 Ländern verkauft. Dabei gibt es in jedem Land spezielle Vorgaben, weshalb die zahlreichen neuen Lebensmittelbestimmungen eine Herausforderung sind. René Püchner, Geschäftsführer der Capri Sun Vertriebs GmbH, kam in seiner Funktion als Präsident des Lebensmittelverbands Deutschland mit Steffen Bilger, dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ins Gespräch, weshalb er den Parlamentarier aus Ludwigsburg ins Werk nach Eppelheim einlud. CEO Roland Weening empfing Steffen Bilger in Begleitung der beiden lokalen Abgeordneten aus Bund und Land, Alexander Föhr und Andreas Sturm, in der Firmenzentrale. Für den Bundestagsabgeordneten Alexander Föhr weckt das Eppelheimer Werk Kindheitserinnerungen, sein Vater arbeitete 35 Jahre bei Capri Sun.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die derzeit geplante neue EU-Verpackungsverordnung. CEO Roland Weening schilderte, welche Auswirkungen die Rechtsvorgaben von EU und Bund auf die Firma haben. So ist CapriSun seit 2021 gezwungen, statt der recyclebaren KunststofftrinkhalmePapiertrinkhalme einzusetzen. Neben der deutlich negativeren Bewertung des Papierhalms durch Verbraucher ist diese Vorgabe auch ein Hindernis bei der Erreichung der vollumfänglichen Rezyklierbarkeit der Verpackung.
Mit dem auf Polypropylen-Basis entwickelten 200ml-Standbodenbeutel der Zukunft, der in Testmärkten bereits verkauft wird, kommt Capri Sun diesem Ziel schon sehr nahe. Mit einer relevanten Einschränkung: Die fast vollständige Rezyklierbarkeit des neuen Mono-Beutels wird durch den Papiertrinkhalm – der mit der EU Richtlinie zur Verringerung von bestimmten Kunststoffprodukten übereinstimmt- negativ beeinflusst, da das Papier eine „Verunreinigung“ im Kunststoff-Wertstoffstrom der Recyclinganlagen darstellt.
„Life cycle assessments“ (Studien) bestätigen, dass der neue Mono-Beutel die Getränkeverpackung mit dem niedrigsten CO2-Fussabdruck ist - im Vergleich zu gängigen Verpackungssystemen wie z.B. Ein- und Mehrweg-PET, Glas oder auch Kartonverbundverpackungen.
Aus der Sicht von René Püchner fehle bei politischen Entscheidungen die Folgenabschätzung. Ein gutes Beispiel sei die „Zuckersteuer“ in Großbritannien. Um die Richtwerte einzuhalten, würden Lebensmittelunternehmen nun mit einem künstlichen Zuckerersatz arbeiten, der auf lange Sicht nicht gesünder sei.
Weening betonte, dass die klassische Capri-Sun seit 1969 ohne künstliche Aromen, ohne Konservierungsstoffe und auch ohne künstliche Süßungsmittel hergestellt werde. Außerdem sei der Zuckergehalt mit durchschnittlich ca. 8g auf 100ml über die Jahre gesunken und geringer als bei manch anderen Fruchtsäften. Capri Sun bietet inzwischen ein breites Produktportfolio auch mit Optionen ohne Zuckerzusatz, wie die stille Schorle Fruit Crush oder ganz neu auf dem deutschen Markt die Zero-Variante in der beliebten Geschmacksrichtung Multivitamin.
Die ab Juli 2024 greifende Vorschrift, einen Deckel mit dem Trinkbeutel oder der Trinkflasche verbinden zu müssen, koste viel mehr und verlangsame die Produktion, während es kaum einen Effekt auf die Umwelt gebe.
Steffen Bilger, der zuständige Fraktions-Vize für Umwelt und Verbraucherschutz sowie Ernährung und Landwirtschaft, versprach dieses Anliegen der Lebensmittelindustrie mit in die weiteren politischen Beratungen einzubringen Gerade im Bereich der Kreislaufwirtschaft gelte es, Entscheidungen faktenbasiert und mit wissenschaftlichen Ökobilanzen zu begründen. Eine manchmal naheliegende, schnelle Lösung führe unterm Strich nicht unbedingt zu Vorteilen für die Umwelt, aber zu hohen Kosten und viel Bürokratie.
Beim anschließenden Rundgang durch die Produktions- und Abfüllanlage zeigten CEO Weening und Geschäftsführer Püchner auf, mit welchen Maßnahmen Capri Sun den Ressourcenverbrauch reduziere. Aktuell werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die für 2030 angepeilte Klimaneutralität, im Idealfall schon 2027/28 zu erreichen. Damit dies gelingen kann, seien zusätzliche Innovationen nötig, um den Ressourcenverbrauch noch deutlich weiter senken zu können.
Die Abgeordneten Alexander Föhr und Andreas Sturm betonten zum Abschluss des Gesprächs, wie wichtig das Unternehmen für Eppelheim und die Region sei und würdigten die Nachhaltigkeitsentwicklung. Für CEO Roland Weening war es wichtig zu betonen, dass der intrinsische Unternehmensgeist fieberhaft auf der Suche nach Innovationen und Verbesserungen sei, deshalb sei es selbstverständlich Capri Sun ständig weiterzuentwickeln.