Andreas Sturm MdL

Mit Oma und Opa auf Zeitreise im Heimatmuseum

Landtagsabgeordneter Andreas Sturm (CDU) gemeinsam mit seinen Großeltern in Reilingen vor Ort / Dialog mit der neuen Vorstandschaft

Reilingen. „Niemand darf seine Wurzeln vergessen. Sie sind Ursprung unseres Lebens“ – dieses Zitat des italienischen Filmemachers Federico Fellini könnte auch das Arbeitsmotto der Mitglieder des eingetragenen Vereins „Freunde Reilinger Geschichte“ sein. Seit mehreren Jahrzehnten betreibt der Verein das Heimatmuseum Reilingen in der Hauptstraße 1. Unzählige Stunden ehrenamtlicher, akribischer Arbeit wurden investiert und haben aus dem Museum, das sich im ersten und zweiten Obergeschoß des historischen Gasthauses „Zum Löwen“ befindet, ein Kleinod der Gemeinde gemacht.

Die im vergangenen Dezember stattgefundene Generalversammlung und den damit verbundenen Wechsel im Amt des Vorsitzenden – Philipp Bickle gab nach 40 Jahren an der Spitze des Vereins dessen Leitung aus gesundheitlichen Gründen ab, der 28-jährige Marcel Dörfer wurde einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt – nahm der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm (CDU) zum Anlass, dem Verein einen Besuch abzustatten.

Und Sturm hatte für die Zeitreise im Heimatmuseum Verstärkung mitgebracht: Begleitet wurde er von seinen Großeltern Renate und Werner Schwesinger. Die Begründung lieferte Sturm denn auch gleich: „Einen solchen Termin in Reilingen insbesondere ohne meine Oma zu machen, die eine geborene Kerbs ist und in Reilingen als Hausgeburt das Licht der Welt erblickte, wäre für mich undenkbar. Da muss die Oma mit und der Opa natürlich auch.“ Und obwohl Renate Schwesinger seit 1966 nicht mehr in Reilingen wohnt, sondern in Neulußheim, wohin sie die Liebe zu Werner Schwesinger führte, zeigte sich die mittlerweile 85-Jährige nicht nur über das aktuelle Reilinger Ortsgeschehen exzellent informiert, sondern in herzerfrischender Weise auch über die Verwandtschaftsverhältnisse aller Anwesenden und wer wo wohnt.

Begrüßt wurden die Gäste seitens des Vereins von dem neuen Vorsitzenden Marcel Dörfer, dem nunmehr Ehrenvorsitzenden Philipp Bickle, dem stellvertretenden Vorsitzenden Rolf Wirth und der Museumsleiterin Cornelia Stojek-Sommer. Andreas Sturm MdL dankte Bickle für seine jahrzehntelange vorbildliche Arbeit, gratulierte Dörfer zu seiner Wahl und wünschte der gesamten Vorstandschaft viel Erfolg.

Auch wenn viele geplante Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnten, hatte Dörfer dennoch auch positive Entwicklungen zu vermelden: „Es gab einige junge Neumitglieder in den letzten Monaten. Ausstellungen sind in der Planung, Ausstellungsstücke werden inventarisiert und Dokumente digitalisiert. Zudem ist unser Verein jetzt auch auf Instagram präsent.“

Ebenso erfreulich sei die Entwicklung des Arbeitskreises „Burg Wersau“, dort sei auf dem geplanten Archäologiepark auch ein repräsentatives Eingangsgebäude geplant, welches die „Freunde Reilinger Geschichte“ finanziell und ideell fördern. Die päpstliche Bulle an den Kurfürsten zur Gründung der Universität Heidelberg wurde im Jahr 1386 übrigens auf der Burg Wersau übergeben, eine Abschrift dieser Urkunde ist eine von vielen Dokumenten, welche die Besucher bestaunen können.

Im Rahmen eines Rundgangs durch das Museum gab es viele Exponate zu sehen. Mit viel Liebe zum Detail wurden unter anderem auch ein Klassenzimmer, ein Kolonialwarenladen, eine Wohnstube und ein Frisörladen komplett eingerichtet.

Landtagsabgeordneter Andreas Sturm, von Beruf Gymnasiallehrer, interessierte sich besonders für den historischen Klassensaal, zu dem Marcel Dörfer eine kleine Anekdote bereithielt: „In jedem Tisch war ein Tintenfass eingelassen, welches mit einer Klappe verschlossen war. Lehnten sich Mädchen nach hinten zurück, war es ein bekannter Jungenstreich, die Haare in das Tintenfass zu stecken und die Klappe zu schließen.“

Abschließend überreichten die „Freunde Reilinger Geschichte“ Sturm einen originalen Reilinger Käsekuchen, der aufgrund einer Rede von Sturm mittlerweile auch in den Plenarprotokollen des Landtags von Baden-Württemberg verewigt ist. (Text/Fotos: Matthias Busse)

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Info

Das Heimatmuseum hat jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.