Andreas Sturm MdL

Steigende Kosten und Zeitdruck im Fokus

Sanierung der Stuttgarter Staatsoper: CDU-Landtagsabgeordneter Andreas Sturm fordert Perfektion und Verlässlichkeit bei einem der größten Kulturprojekte Baden-Württembergs

Stuttgart. Klartext gab es am heutigen Donnerstagmorgen wieder seitens des Landtagsabgeordneten Andreas Sturm (CDU) im Plenum des baden-württembergischen Landtags, der die Dringlichkeit eines durchdachten und verantwortungsvollen Umgangs mit der geplanten Sanierung der Stuttgarter Staatsoper unterstrichen. Im Rahmen einer von der SPD-Landtagsfraktion beantragten „Aktuellen Debatte“ mit dem Titel „Auf dem Weg zum Drama: Wie geht es weiter mit der Staatsoper?“ zeichnete Sturm ein Bild für die Zukunft der Spitzenkultur im Land.

Andreas Sturm MdL während seiner Plenarrede am 12. Dezember 2024 im Landtag. / Foto: Marcel Ditrich.Andreas Sturm MdL während seiner Plenarrede am 12. Dezember 2024 im Landtag. / Foto: Marcel Ditrich.

Bereits der Titel der Debatte bot dem Abgeordneten einen dramaturgischen Einstieg. „In jedem Drama gibt es einen Punkt, an dem sich entscheidet, ob das Theaterstück eine Tragödie wird oder nicht“, erklärte Sturm, „und genau an dieser Weggabelung stehen wir.“

Exzellenz und Perfektion nicht nur auf der Bühne, sondern auch bei Planung und Sanierung

Sturm begann seine Plenarrede mit einer Hommage an den weltberühmten Ballettchoreografen John Cranko, der das Stuttgarter Ballett innerhalb von zwölf Jahren an die Weltspitze führte. „Wer die Essenz der Stuttgarter Staatstheater spüren will, muss eine Aufführung im großartigen Littmann-Bau besuchen oder den über zweistündigen Film `Cranko´ auf der Kinoleinwand sehen“, betonte er. Der CDU-Landtagsabgeordnete forderte mit Blick auf das Werk der Choreografen-Legende Cranko alle an dem Mammutprojekt „Generalsanierung der Stuttgarter Staatsoper“ Beteiligten auf: „Exzellenz und Perfektion brauchen wir nicht nur auf der Bühne, sondern auch bei der Planung und Durchführung der Sanierung.“

Verzögerungen und Berichte über steigende Kosten sind für Sturm alarmierend

Die Probleme des Projekts ließ Sturm nicht unbenannt: „Die Kostenschätzung aus dem Jahr 2019 in Höhe von 956 Millionen Euro ist veraltet, und neue verlässliche Zahlen fehlen bislang.“ Nach einem Bericht des SWR ist mittlerweile von eineinhalb bis zwei Milliarden Euro die Rede. Ebenfalls gravierend seien die Verzögerungen beim Bau des Interims, das ursprünglich bis 2028 fertiggestellt werden sollte, nun aber erst 2032 bezugsfertig sein könnte. „Solche Nachrichten sind für mich alarmierend“, so der CDU-Parlamentarier. Der Landtag müsse diesbezüglich seiner Rolle als Haushaltsgeber gerecht werden. Sturm forderte daher eine erneute Prüfung des Interimsprojekts und verlässliche Entscheidungsgrundlagen, bevor über das weitere Vorgehen abgestimmt werde. „Es darf keine Entscheidung ‚Augen zu und durch‘ geben, sondern eine Entscheidung mit Augenmaß“, so Sturm.

Kultur als Aushängeschild

Die CDU-Fraktion, so Sturm, wolle Spitzenkultur im Land fördern – mit erstklassigen Ensembles und Gebäuden, aber auch mit einer klaren Steuerung der Sanierung. „Wenn wir an die Stuttgarter Staatsoper denken, sollen uns nicht Begriffe wie ‚Milliardengrab‘ in den Sinn kommen, sondern Meisterwerke wie John Crankos Ballettstücke oder Richard Wagners ‚Ring der Nibelungen‘.“ Sturm abschließend: „Wenn ein Tänzer seine Partnerin in die Luft wirft, muss er sicher sein, dass er sie auch wieder auffangen kann. Eine Sekunde zu spät ist zu spät. Dasselbe gilt für die Sanierung der Oper.“ (Text: Matthias Busse / Foto: CDU-Landtagsfraktion BW).