Andreas Sturm MdL

Schwetzinger Schott-Schule stellt Lernfabrik vor

CDU-Landtagsabgeordneter Andreas Sturm besucht Schwetzinger Berufsschule

Im Rahmen der Wirtschaftsstrategie KI - „Aktionsprogramm für den Mittelstand“ fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Einrichtung von Applikationsmodulen für SmartFactory-Technologien an 14 Lernfabriken im Land. Eine von ihnen ist die Ehrhart-Schott-Schule (ESS) in Schwetzingen. Sie bildet zusammen mit fünf weiteren beruflichen Schulen im Rhein-Neckar-Kreis ein Verbundprojekt, das Industrie-4.0-Technologien, wie Künstliche Intelligenz-, Augmented Reality- und Digitaler Zwilling miteinander verknüpft und implementiert. Diese Auszeichnung nahm der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm zum Anlass sich vor Ort zu informieren.

Die Lernfabrik 4.0 befasst sich u.a. mit der Fertigungsautomatisation. Eine 12. Klasse des Technischen Gymnasiums mit dem Profil Technik und Management, beschäftigt sich aktuell intensiv mit der Herstellung eines Handys. Die einzelnen realen aber didaktisch reduzierten Arbeitsschritte werden an der Anlage parametriert und durchgeführt. „Es geht hier vor allem darum, dass die Schülerinnen und Schüler lernen den Arbeitsplatz zu bedienen und die verschiedenen Faktoren kennenlernen und dann eben auch auf Fehlersuche gehen können“, so Studiendirektor Markus Bürger, der Andreas Sturm und dessen Ehefrau durch die Ehrhart-Schott-Schule führte. „Da hinein spielen aber auch die Themen Condition Monitoring und Augmented Reality.“ Bürger erläuterte eine Unterrichtseinheit, in der nach der Kameraaufnahme einer Bauteilanordnung, auf dem Tablet ein 3D-Datensatz dargestellt wird, der die für das Bauteil benötigten einzelnen Montageschritte bis zum fertigen Getriebe aufzeigt. Spannend ist diese Möglichkeit der Augmented Reality auch für touristische Zwecke, wie Stadtführungen. „Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor dem Schwetzinger Schloss, scannen einen QR-Code und dann läuft der Kurfürst am Schloss entlang“, ergänzte Bürger schmunzelnd.

Im Rahmen eines Erasmus+ Projektes bekamen sechs Schülerinnen und Schüler, ein Platz wurde durch die Sparkasse Heidelberg finanziert, die Möglichkeit, mit italienischen und litauischen Schülerinnen und Schülern an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten. Trotz des Lockdowns im vergangenen Jahr, aufgrund dessen die Arbeitswoche in Italien, sowie das Finale in Schwetzingen ausfallen mussten, haben die Schülerinnen und Schüler vier Monate lang online weitergemacht und das Projekt, bei dem die Jugendlichen einen Montagearbeitsplatz mit Einsatz von Augmented Reality gestalteten, zu Ende gebracht.

Der Schulleiter der Ehrhart-Schott-Schule, Oberstudiendirektor Thomas Edinger, der seit dem 1. August diesen Jahres auch Geschäftsführender Schulleiter aller beruflichen Schulen im Rhein-Neckar-Kreis ist, bestätigte im anschließenden Gespräch: „Die Ausstattung ist Trägersache. Und der Rhein-Neckar-Kreis ist ein Segen.“ Aber auch an der ESS sieht man sich Problemen und Herausforderungen entgegen. "Der Fachkräftemangel ist auch an den beruflichen Schulen vorzufinden. Die beruflichen Schulen sind für Quereinsteiger offen, aber es fehlen uns einfach Lehrkräfte.“ Der Schule fehlt außerdem, wie vielen anderen auch, die mit modernsten Technologien arbeiten und vernetzt sind, eine hauptamtliche EDV-Administration. „Vier Kollegen betreuen aktuell 500 Rechner und 500 iPads nebenher. Das geht auf Dauer nicht.“

Weiteres Gesprächsthema des Besuchs waren die duale Ausbildungsvorbereitung (AV-dual), die Schulleiter Edinger befürwortet: „Das wird und muss kommen. Nur so haben wir noch bessere Chancen unsere Schülerinnen und Schüler in Ausbildung zu bekommen, weil wir so den engen Bezug zu den Firmen haben.“ Aber auch die Teilleistungsausbildung, die sonderpädagogisch unterrichteten Jugendlichen eine Ausbildung / Qualifizierung ermöglichen könnte, was vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in allen Branchen sicherlich eine gute Lösung - für alle Beteiligten - wäre, wurde diskutiert.

„Wir müssen das hohe Niveau hier halten, und die Jugendlichen an die Wirtschaft heranzuführen“, sagte Landtagsabgeordneter Andreas Sturm abschließend. "Die Ehrhart-Schott-Schule ist ein Leuchtturm hier in der Gegend und der Schulstandort Schwetzingen ist wirklich hervorragend!"