Andreas Sturm diskutiert mit Norbert Röttgen
Als Andreas Sturm im Jahr 2010 Norbert Röttgen zum ersten Mal zufällig traf, war er auf einer Reise mit der Deutschen-Frank-Sinatra-Society in Bonn. Sturms Sinatra-Freund Jupp ermutigte ihn "Mach ein Bild mit deinem zukünftigen Parteivorsitzenden". Das ist nun 11 Jahre her. "Zwar sind Sie im Januar diesen Jahres bei der Vorsitzendenwahl unterlegen, mit Ihrer Kampagne haben Sie aber wichtige Zukunftsthemen adressiert und viele Menschen innerhalb und außerhalb der Partei inspiriert und motiviert", so Sturm zu Beginn seiner Online-Diskussion mit Norbert Röttgen am Mittwoch. Der Titel der Veranstaltung mit einem der profiliertesten deutschen Außenpolitiker, der seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages ist und seit 2014 den Vorsitz des Auswärtigen Ausschusses inne hat, lautete "Gemeinsam voran. Eine moderne Politik für die Zukunft."
Einer der wichtigsten und überragenden Aspekte aktuell stelle das Thema Corona dar.
Zwar müsse man das Virus in seiner naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeit und Bedrohlichkeit sehen, es gebe auch Instrumente, die über den reinen Lockdown hinausgehen. „Es ist gut, dass wir inzwischen mit dem Impfen und Testen ein neues Element da ist, dass die Unterdrückung des Virus mit dem Wiedergewinnen der individuellen und bürgerlichen Freiheiten vebinden kann“, so Röttgen. Man dürfe darüber hinaus aber nicht vergessen, dass es neben der Anpassung an die Pandemie, aber auch die anderen Probleme, wie u. a. Klimawandel, Technologisierung und Migration auch weiterhin bestehen. „Man muss sich gleichzeitig um alle Themen kümmern. Diese Kraft und Energie müssen wir aufbringen.“
Eine weiteres, damit zusammenhängendes Thema sei die moderne Klimapolitik.
Und auch in Deutschland wollen immer mehr Unternehmen und Unternehmerverbände in Zukunft klimaneutral produzieren. „Wir können das schaffen, weil wir den Antrieb und den Willen haben, wirtschaftlich weiter Spitze sein und weiterhin vorne sein zu wollen. Vor allem mit den mittelständischen Unternehmen. Gerade in Baden-Württemberg. Hier ist die Verbindung von örtlicher Verbundenheit und Weltmarktfähigkeit einzigartig in Deutschland.“ Die Firmen wollten in Baden-Württemberg bleiben, benötigten aber verlässliche Rahmenbedingungen der Politik, damit die Firmen eben auch in neue Technologien investieren könnten.
Gefragt nach dem Unterschied zwischen Grünen und CDU in der Klimapolitik antwortete Röttgen: „Klimaschutz funktioniert nur mit einer funktionierenden Wirtschaft. Wir als CDU verstehen auch etwas von Wirtschaft und sind marktwirtschaftlich und wirtschaftspolitisch kompetent und deshalb auch die beste Partei für die Klimapolitik. Wir wollen den Erfolg unserer Unternehmen. Wir interessieren uns auch für die Bürokratiebelastung, die Steuerbelastung, für die Rahmenbedingungen von Handwerksbetrieben und Ausbildungsbedingungen. Für all diese Themen.“
Weiterhin wurden die wichtigen Themen Digitalisierung, Innere Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger sowie die Rolle der Kirchen in der aktuellen Lage diskutiert.
Anschließende dankte Andreas Sturm Norbert Röttgen für den spannenden Austausch: "Man merkt, dass Sie leidenschaftlicher Außenpolitiker sind, Ihnen aber auch der Klimaschutz sehr am Herzen liegt. Und ich danke Ihnen, dass Sie gezeigt haben, dass man Menschen mit klugen Themen motivieren kann und dass Sie diese wichtigen Zukunftsthemen in die CDU getragen haben."