Industrie 4.0 – die Wirtschaft der Zukunft
Die Schlagworte der Industrie 4.0, wie Digitalisierung, Smart Factory, künstliche Intelligenz oder autonomes Fahren tauchen immer wieder in Berichterstattungen auf. CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm lud zu einem Diskussionsabend, um zu erörtern, auf welchem Stand die Bundesrepublik sei und wie zukünftige Entwicklungen aussehen könnten.
Patrick Stypa, Vorsitzender der CDU Hockenheim, leitete in die Thematik ein, indem er zu bedenken gab, dass Deutschland zwar bei der Industrieproduktion führend sei, bei der Digitalisierung sei die USA aber weit voraus.
Studiendirektor und Berufsschullehrer Markus Bürger gab in einem Impulsvortrag einen Überblick über den Stand der Industrie 4.0 und die Ausbildung an der Berufsschule, am Beispiel der Ehrhart-Schott-Schule in Schwetzingen. Nachdem die Industrieproduktion bereits größtenteils automatisiert wurde, geht es bei den neuesten Entwicklungen darum, durch intelligente Systeme die Fertigung, Montage, Fehlervermeidung und Wartung individueller zu gestalten, so dass Systeme selbstständig auf Abweichungen reagieren. Bei jedem Schritt zeigte Markus Bürger Vor- und Nachteile sowie aktuelle Projekte an der Berufsschule auf.
Die anschließende Diskussion, die vom Plankstädter CDU-Gemeinderat Dr. Felix Geisler geleitet wurde, behandelte weitere Automatisierungsprozesse. Volker Wiegand von der CDU Eppelheim und Philipp Kramberg, Vorsitzende des Hockenheimer Jugendgemeinderats, brachten das Thema des autonomen Fahrens auf, eine Entwicklung, die über die Zukunft der Automobilbranche entscheiden wird. Andreas Sturm sah zwar einen großen Entwicklungsvorsprung in anderen Ländern, deutsche Start-Up Unternehmen, wie die Firma Vialytics, machen aber Hoffnung. Sturm wohnte vor Kurzem der Präsentation von Vialytics am Hockenheimring bei, denn mit einer modernen System-Lösung für Straßenerhaltung sollen Kommunen bares Geld sparen. Ein Handy, welches über eine Halterung an der Windschutzscheibe angebracht sei, zeichne nebenbei den Zustand der Straßen auf und könne nach einigen Wochen einen Prioritätenplan für Fahrbahnsanierungen erstellen. „Innovationen können Geld sparen, Arbeitsplätze sichern und unsere Spitzenpositionen im weltweiten Wettbewerb sichern“, so der CDU-Landtagskandidat. Die Diskussionsrunde war sich einig, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen setzen muss, denn zahlreiche Verordnungen und Vorschriften machen es Start-Ups schwer, Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung voranzutreiben. So sei Datenschutz wichtig, er müsse aber sinnvoll und zielführend sein und nicht die Innovationsbestrebungen abwürgen. Schulen, die Schülerinnen und Schüler für solche Berufe vorbereiten, sollen deshalb auf einem ähnlichen Digitalisierungsstand sein, ansonsten gelinge es nicht im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wie Markus Bürger in seinem Vortrag darstellen konnte, können neue Systeme neben der Produktion und Wartung auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten und somit Ökonomie und Ökologie verbinden – Technik sei nämlich nicht das Problem, sondern die Lösung.