Andreas Sturm MdL

„Ehrenamtskarte, wem Ehre gebührt“

Rede von Andreas Sturm MdL am 23. Juni 2022 im Landtag von Baden-Württemberg zum Thema Ehrenamt

Stuttgart / Wahlkreis Schwetzingen. "Unentgeltlich?! Unbezahlbar! Unser Ehrenamt in Baden-Württemberg“ – unter diesem Titel debattierte am heutigen Donnerstag (23. Juni 2022) der Landtag von Baden-Württemberg über Möglichkeiten, ehrenamtliches Engagement stärker zu würdigen. Gestellt hatte den Antrag die CDU-Landtagsfraktion, für welche der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm (Wahlkreis Schwetzingen) in seiner Funktion als „Sprecher für Ehrenamt und Freiwilligendienste“ Stellung nahm.

Andreas Sturm MdL während seiner Rede am 23. Juni 2022 im Landtag von Baden-WürttembergAndreas Sturm MdL während seiner Rede am 23. Juni 2022 im Landtag von Baden-Württemberg

„Baden-Württemberg wird von einem breiten ehrenamtlichen Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger getragen und ist unersetzlich“, so Sturm.

Dies zeige sich im täglichen Leben in vielen Bereichen, ob in den Vereinen und Verbänden, bei den Blaulichtorganisationen, im sozialen, kulturellen, sportlichen oder musikalischem Bereich.

Mit Blick auf das Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger bei der Bewältigung der Flutkatastrophe im Ahrtal oder vielfältiger Hilfeleistungen für Flüchtlinge aus der Ukraine, sagte Sturm: „Ohne die großartige Unterstützung aus Bürgerschaft und Zivilgesellschaft wäre der Staat zweifellos an seine Grenzen gekommen.“ Und weiter: „Wir können deshalb nicht länger nur über die Stärkung des Ehrenamtes reden, sondern müssen endlich auch konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen.“

Im grün-schwarzen Koalitionsvertrag habe man sich auf eine Reihe konkreter Maßnahmen verständigt, unter anderem gehören hierzu die Einrichtung eines Netzwerkes für Ehrenamtliche sowie der Ausbau von Weiterbildungsmöglichkeiten für Engagierte.

Ein weiterer wichtiger Baustein sei die Einführung einer „Ehrenamtskarte“. Sturm: „Hierzu wollen wir im nächsten Landeshaushalt in einem ersten Schritt Mittel bereitstellen. Deshalb werden wir sie zunächst in Modellprojekten erproben und gleichzeitig auch aus den Erfahrungen anderer Bundesländer lernen. Die bereits dort gemachten Erfahrungen und Hinweise helfen uns bei der Entwicklung einer solchen Ehrenamtskarte.“

„Knackpunkte“ bei der Einführung und Ausgestaltung einer Ehrenamtskarte habe er einige ausfindig gemacht, sagte Sturm. „Wer erhält die Karte? Wie viel Zeiteinsatz muss dafür erbracht werden?“ – diese und noch viele weitere Fragen gelte es zu klären. Inhaber der Jugendleitercard (JuLeiCa) und der Rettungsdienste sollen die Ehrenamtskarte ohne Prüfung bekommen.

Für Inhaber der Karte sind Vergünstigungen in öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Schwimmbädern, Museen, Kinos und Theater angedacht, eventuell auch Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr.

Der CDU-Politiker, der anlehnend an eine bekannte Redensart seine Stellungnahme „Ehrenamtskarte, wem Ehre gebührt“ betitelte, abschließend: „In jedem Fall muss eine solche Karte attraktiv sein, nicht, dass wie in anderen Bundesländern die Kritik aufkommt, dass die Karte zu wenig Nutzen bietet.“

Zudem dürfe die Ehrenamtskarte kein bürokratisches Monster werden, bei welcher die Prüfung in keinem Verhältnis stehe.