Andreas Sturm MdL

"Ungeübt lesen ist eine Kunst"

Auf Initiative von Andreas Sturm MdL: Vorleselandessiegerin Cara Kemptner traf im Landtag die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper

Hockenheim / Stuttgart. Mitte des Jahres gewann die 12-jährige Schülerin Cara Kemptner, welche mittlerweile die 7. Klasse des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums in Hockenheim besucht, in Baden-Württemberg den landesweiten Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels, der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht und zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben zählt. Bundesweit können alle sechsten Schulklassen mitmachen, rund 600.000 Schülerinnen und Schüler nehmen Jahr für Jahr an diesem Wettbewerb teil.

Kultusministerin Theresa Schopper, Landesvorlesesiegerin Cara Kemptner und Oberstudiendirektorin Anja Kaiser.Kultusministerin Theresa Schopper, Landesvorlesesiegerin Cara Kemptner und Oberstudiendirektorin Anja Kaiser.

Dass die beste Vorleserin des Landes Baden-Württemberg aus seinem Wahlkreis kommt, freute den Landtagsabgeordneten Andreas Sturm (CDU), der vor seinem Einzug in den Landtag als Gymnasiallehrer gearbeitet hat, ganz besonders, und so lud der Parlamentarier die junge Gymnasiastin zu einem Besuch des Landtags von Baden-Württemberg ein.

Gemeinsam mit ihrer Mutter Sandra reiste Cara in die Landeshauptstadt. Mit von der Partie war ferner Oberstudiendirektorin Anja Kaiser, die Schulleiterin des Hockenheimer Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums (CFG), die sich ebenfalls auf den Weg nach Stuttgart gemacht hatte, um Cara zu unterstützen.

Knapp zwei Stunden zuvor war Andreas Sturm im Landtag angekommen – und konnte direkt wieder abreisen. Täglich testen sich die Abgeordneten auf Corona und just an diesem Tag war Sturms Test positiv. So nahmen Sturms Referenten Juliana Sauer und Matthias Busse den Besuch aus der Heimat in Empfang und nach einem stärkendem Mittagsessen im Landtagsrestaurant „Plenum“ kam es zu einer Begegnung mit Theresa Schopper, der Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, die Cara herzlich zu ihrem großen Erfolg gratulierte.

Dass Cara für das Lesen brennt, ist ihr offenbar in die Wiege gelegt worden. „Im Kindergarten hat sie bereits anderen Kindern vorgelesen. Lesen und Vorlesen machen Cara großen Spaß. Wenn hier ein Handy und ein Buch liegen würden, würde sich Cara immer für das Buch entscheiden“, berichtete Sandra Kemptner.

Aufgrund von Corona gab es im Rahmen des Vorlesewettbewerbs zunächst keine Präsenzveranstaltungen, sondern die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler lasen beispielsweise zu Hause laut vor und ließen sich dabei filmen. Die Videos wurde an die zuständigen Jurys gesandt, welche die jeweils besten Bewerberinnen und Bewerber auswählten.

Auch Schulleiterin Anja Kaiser war beim CFG-Schulentscheid Mitglied der Jury und informierte darüber, nach welchen Kriterien ausgewählt wurde, unter anderem ging es um die richtige Betonung, um die Flüssigkeit und das entsprechende Verständnis. Das Urteil der CFG-Jury bezüglich Cara sei einstimmig gewesen: „Da gab es tatsächlich überhaupt gar keine Diskussion untereinander, sie war für alle die Beste. Und wenn man dann sieht, dass diese Schülerin alle weiteren Wettbewerbe gewinnt und am Ende Landessiegerin ist, dann weiß man auch als Jurymitglied, dass man ebenfalls alles richtig gemacht hat und fühlt sich in seiner damaligen Entscheidung bestätigt.“

Cara selbst berichtete von den Vorbereitungen für die „Vorlesevideos“: "Ich hatte immer eine genaue Vorstellung, welches das passende Buch und die spannendste Textstelle ist und habe mir diese einfach kurz durchgelesen. Meine Mutter hat dann mit dem Handy ein Video gemacht.“

Texte zu lesen, die man kennt, findet die Gymnasiastin übrigens langweilig: „Geübt lesen kann ja eigentlich jeder, aber ungeübt lesen ist eine Kunst.“

In Präsenz fand das Finale in Stuttgart statt, das Cara aber fast verpasst hätte, denn der Zug hatte große Verspätung. Sandra Kemptner kontaktierte aus dem Zug heraus die Jury und diese zeigte sich flexibel: Cara startete als Letzte – und landete auf dem ersten Platz. Die Stimmung unter den Finalisten sei entspannt und sehr fair gewesen, es habe kein Konkurrenzdenken gegeben. Cara: „Ein Teilnehmer kam zu mir und hat gesagt: Ich fand Dich am Besten und ich hoffe, Du gewinnst.“

Dem Landtagsabgeordneten Sturm, der wegen Corona direkt nach Hause gefahren war, begegnete Cara bei ihrem Tag in Stuttgart aber dennoch noch einmal, wenn auch nur virtuell: Gemeinsam mit ihrer Mutter und Anja Kaiser durfte sie abschließend an einer Sitzung des Bildungsausschusses teilnehmen, zu welcher Sturm aus seinem heimischen Büro in Neulußheim zugeschaltet war.

Alle diesjährigen Landessieger waren übrigens zur „Frankfurter Buchmesse“ eingeladen, um bei der Verleihung des „Deutschen Literaturpreises“ dabei zu sein. (Text/Foto: Matthias Busse)

Terminhinweis: Am kommenden Freitag, 18. November findet der bundesweite Vorlesetag statt, der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm und Cara Kemptner freuen sich darauf, gemeinsam in einer Senioreneinrichtung vorlesen zu dürfen.