Shakespeare bei CDU-Ehrungsveranstaltung
Brühl. Für die Ehrung von langjährigen Mitgliedern hatte sich der CDU-Gemeindeverband Brühl/Rohrhof ein besonderes Event einfallen lassen: Der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm war mit seinem »Dinner with Shakespeare« nach Brühl gekommen und so gab es neben politischen Informationen ein schmackhaftes Drei-Gänge-Menü, welches das Eventwerk Brömmer aus Neulußheim. Bei einer Lauchsuppe mit Whisky-Baguette, Shepherd’s Pie und Apple Trifle sprach der Abgeordnete im "Bernhardusstübchen" des Katholischen Pfarrzentrum auch über Shakespeares Umgang mit der Pest-Pandemie und die aktuelle Politik im Spiegel von Shakespeares Dramen und Charakteren.
Sturm: "Während der Pestzeit waren die Theater gesperrt, da bei Pestwellen bis zu 40 Prozent der Bevölkerung starben. Shakespeare musste sich also andere Einnahmequellen erschließen und mit Auftragsgedichten machte er `aus der Not eine Tugend´. Von seiner Beschäftigung mit Dichtung profitierten auch Shakespeares Dramen, die poetische Sprache trug zur Bekanntheit seiner Werke bei. Die Liebesschwüre von Romeo und Julia oder Hamlets `Sein oder Nichtsein´-Rede sind Beispiele für Shakespeares Sprache, die eingängig und einprägsam zugleich ist."
Einen Tag vor Boris Johnsons Rücktritt wurde Sturm als Shakespeare-Experte und -Buchautor vom Radiosender „Deutschlandfunk Kultur“ interviewt, da sich der damalige britische Premierminister selbst mit einer Figur Shakespeares verglichen hatte. »Shakespeares Charaktere können ein Schlüssel zum Verständnis von Politikern sein,« berichtete Sturm anschaulich am Beispiel von Olav Scholz, Winfried Kretschmann und Donald Trump.
Shakespeare sei deshalb so gut auf andere Kontexte übertragbar, weil seine Charaktere so nah an der menschlichen Natur seien, dass parallele Persönlichkeitsstrukturen erkannt werden können. Dabei gebe es aber auch deutliche Unterschiede zwischen England und Deutschland: »In England würde niemand auf die Idee kommen, ein Theater wie das Rokokotheater umzubenennen, denn dort müssen die Theater ihr Geld größtenteils selbst erwirtschaften und bekommen weniger staatliche Förderung. Da würde man auf eine Weltmarke wie das Rokokotheater alleine schon aus Marketing-Gesichtspunkten nicht verzichten."
V.l.n.r.: Stefan Hoffmann, Gerhard Zirnstein, Kenneth Gund, Wolfram Gothe, Andreas Sturm, Michael Schulz, Gerd Stauffer und Nico Reffert.
Die stellvertretenden Vorsitzenden Stefan Hoffman, Nico Reffert und Kenneth Gund nahmen die Ehrungen vor. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde der langjährige Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter Gerd Stauffer geehrt, der einige Anekdoten aus seinem politischen Leben erzählte, in dem sich viele Mitglieder wiederfanden. Michael Schulz ist ebenso seit 50 Jahren Mitglied und erinnerte sich an seine Anfänge bei der Jungen Union und den etablierten CDU-Veranstaltungen, welche die Bevölkerung mit den Christdemokraten verbindet.
Gerhard Zirnstein, der sich als Vorsitzender der Kolpingfamilie besonders den sozialen Themen verpflichtet hat, erhielt eine Ehrung für 40 Jahre Mitgliedschaft. Gemeinderat Wolfram Gothe gehört der CDU nun schon seit 25 Jahren an und ist immer noch aktiv als Mitgliederbeauftragter.
Andreas Sturm MdL würdigte das große Engagement der vier Christdemokraten, die sich in vielfältiger Weise für die Gesellschaft eingesetzt haben und auch weiter einsetzen: "Ihre politische Arbeit ist auch Verpflichtung für uns junge Politiker."