Lehrschwimmbecken in Plankstadt auf Landesförderung angewiesen
„Unser Schwimmbad ist über 50 Jahre alt und weitgehend im Originalzustand erhalten“, so begrüßte Plankstadts Bürgermeister Nils Drescher den CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Sturm. Dieser informierte sich, gemeinsam mit Jutta Schuster, der Vorsitzenden der örtlichen CDU und Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, über die anstehenden Sanierungsmaßnahmen. Auch die Schulleiterin der benachbarten Friedrichschule Frau Worrow, Hausmeister Schöfer sowie Bauamtsleiter Ernst nahmen am Gespräch teil.
„Die Erneuerung der Duschen und Armaturen im Schwimmbad konnte nicht mehr aufgeschoben werden und wurde daher 2019 durchgeführt. Jetzt steht die Sanierung der Umkleiden, der Elektrik und der eigentlichen Schwimmhalle an. Es gibt feuchte Stellen und Kältebrücken. Der Hubboden, der die Tiefe des Beckens steuert, ist störungsanfällig und es fallen sehr oft Schwimmkurse und das Schulschwimmen aus. Weiterhin fehlt die benötigte Barrierefreiheit. Das Lehrschwimmbecken ist in einem wirklich schlechten Zustand.“ Im Plankstadter Lehrschwimmbecken findet vormittags das Schulschwimmen statt. Nachmittags und am Wochenende wird es rege durch die örtliche DLRG zur Ausbildung von Rettungsschwimmern genutzt und eine Schwimmschule bietet ein Kursangebot an. Schon letztes Jahr hatte die Gemeinde Plankstadt einen Antrag im Bund-Länder-Investitionspaktes Sportstätten (IVS) im Rahmen der Städtebauförderung gestellt und wurde, aufgrund der Überzeichnung des Programms, abgelehnt, obwohl die Kriterien zur Förderfähigkeit jedes Mal erfüllt waren und eine Sanierung dringend erforderlich ist.
Ein weiteres großes Vorhaben der Gemeinde Plankstadt, welche aktuell einen Sanierungsstau von rund 100 Mio. Euro zu bewältigen hat, ist der Ersatzneubau der Mehrzweckhalle, welche im Rahmen des Programms "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ mit 3 Mio. Euro vom Bund unterstützt wird. „Die aktuelle Baupreisentwicklung wird das Projekt jedoch sicherlich über das bekannte Finanzvolumen hinaus verteuern“, so der Bürgermeister.
Zur Sicherstellung des Bedarfs der Ganztagsbetreuung ist die Gemeinde aktuell dabei, die ehemalige Haus- und Schwimmmeisterwohnung energetisch zu sanieren. Nach der Fertigstellung können hier 40 Kinder betreut werden. Weiterhin wurde der große Saal im evangelischen Gemeindehaus von der Kirchengemeinde angemietet, der als Mensa für die Kindergarten- und Grundschulkinder dient. „Wir haben hier eine Win-Win-Situation für Schule und Kirche geschaffen“, so Bürgermeister Nils Drescher. „Wünschenswert wäre jedoch, wenn auch die Miete von Gebäuden förderfähig wäre.“ Baumamtsleiter Andreas Ernst ergänzte: „Wenn man vorhandene Gebäude nutzt, muss man trotzdem investieren und noch viel kreativer sein, als bei einem Neubau.“
Weiterhin wurden die Themen Öffentlicher Personennahverkehr, der geplante Mobilitätspass und die damit verbundene Nahverkehrsabgabe sowie die Frage „Wie baut die öffentliche Hand?“, die den Gemeindechef aktuell umtreibt, diskutiert. Dass Gemeinden verpflichtet sind in der Regel das billigste abgegebene Angebot auch nehmen zu müssen, führt immer wieder zu Problemen, da inzwischen vermehrt Handwerker, die noch nie im jeweiligen Gewerk tätig waren, die Arbeiten vor Ort ausführen. Und dies nicht immer gekonnt und ohne Probleme. „Wir werden als Gemeinde in eine rechtliche Situation gezwungen, in die man gar nicht kommen möchte“, so Drescher und Ernst unisono.
Sturm dankte Bürgermeister Drescher und allen Anwesenden abschließend für den offenen Austausch und versprach sich für die Sanierung in Stuttgart einzusetzen sowie jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.