Maßnahmen zum Verkehrskollaps rund um Altlußheim und Neulußheim
Neulußheim. „Zeitgleich so viele Baustellen und Sperrungen rund um Neulußheim und Altußheim – das ist einfach nicht hinnehmbar, das ist ein Verkehrskollaps mit Ansage“, urteilt der CDU-Landtagsabgeordnete und Neulußheimer Gemeinderat Andreas Sturm angesichts der aktuellen höchst problematischen Verkehrssituation in beiden Gemeinden. Sturm: „Bereits vor zehn Jahren hat meine Fraktion und die Neulußheimer Gemeindeverwaltung beispielsweise einen günstigeren und besseren Alternativplan für die Abfahrt am Neulußheimer Bahnhof vorgelegt, doch Fehlplanung, fehlende Kommunikation und eine schlechte Ausführung plagen die Bevölkerung.“
Mit Andreas Sturm kamen seitens der CDU der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting sowie Ria Lehmayer und Thorsten Jakobi (beide CDU Neulußheim), um mit den beiden betroffenen Bürgermeistern Uwe Grempels (Altlußheim) und Gunther Hoffmann (Neulußheim) zu sprechen.
Olav Gutting MdB hatte sich bereits im Vorfeld mit einem Brief an das Regierungspräsidium gewandt, um auf die Situation auf der Landstraße L560 (ehemalige B36) durch die Ampelanlagen hinzuweisen.
Der Verkehrskollaps an dieser Stelle stehe stellvertretend für die zahlreichen Baustellen und Straßensperrungen um Altlußheim und Neulußheim, wie die beiden Bürgermeister berichteten. Die beiden Verwaltungen hätten keinerlei Einfluss auf die Planung und Ausführung dieser Maßnahmen, informiert worden seien die Gemeinden kurz vor Baubeginn oder hätten dies, wie im Fall der Ampelanlagen, aus der Presse erfahren.
Die Bürgermeister Hoffmann und Grempels forderten deshalb eine Absprache mit den örtlich kundigen Gemeinden, um ein solches Chaos zu vermeiden: "Es wäre schön, wenn hier ein Dialog stattfindet und man nicht vor vollendete Tatsachen gestellt."
„Bei einer zwingend notwendigen Straßensperrung wegen einer defekten Wasserleitung gibt es zahlreiche Vorgaben und Behörden müssen angehört werden“, sagte Bürgermeister Hoffmann, „doch wir werden bei Straßenbauprojekten außerhalb des Ortes kaum miteinbezogen.“
Straßenbaumaßnahmen innerhalb der Gemeindegrenzen liegen mit Ausnahme der innerörtlichen Kreisstraßen in der Zuständigkeit der jeweiligen Gemeindeverwaltung, für die Bauprojekte um Altlußheim und Neulußheim herum ist der Rhein-Neckar-Kreis oder das Regierungspräsidium zuständig.
Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Straßenbaumaßnahmen notwendig sind, diese aber dringend zeitlich aufeinander abgestimmt werden müssen.
„Die Verwaltungen kennen die Gegebenheiten vor Ort und die Bedarfe der Bevölkerung und der Gewerbetreibenden. Gerne hätten wir diese Erfahrungen in die Planung und Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen einfließen lassen, doch leider war das nicht möglich“, sagte Bürgermeister Grempels.
Die Kritik an der Kommunikation mit den politischen Entscheidungsträgern vor Ort spiegelt sich auch gegenüber der Bevölkerung wider: Die Beschilderung ist derart verwirrend, dass selbst die örtliche Bevölkerung verwirrt ist.
An der Abfahrt am Bahnhof und an den beiden Ampelanlagen kommt es seit Monaten zu langen Staus. „Während alle Länder Ampelanlagen für Kreisverkehre oder andere Alternativen abbauen, bauen wir eine neue Ampelanlage, bei der völlig klar war, dass sie bei diesem Verkehrsaufkommen nicht funktionieren kann“, so der einstimmige Tenor.
Die CDU-Vertreter und die beiden Bürgermeister hoffen, dass diese Stelle neugeplant wird und die alten Entwürfe, die weitaus kostengünstiger und effektiver sind, berücksichtigt werden. Eine Abbiegespur über zwei Fahrbahnen könne dort nicht funktionieren, so sei eine Abbiegespur von der Brücke direkt auf die Landstraße in Richtung Waghäusel eine Möglichkeit, es gebe sogar schon eine bestehende Straße.
Die anwesenden Politiker sagten zu, eng miteinander in Kontakt zu bleiben, um auf allen politischen Ebenen für eine Lösung der örtlichen unzumutbaren Verkehrsproblematik einzutreten.
Auf dem Foto von links nach rechts: Andreas Sturm MdL, Olav Gutting MdB, Bürgermeister Gunther Hoffmann (Neulußheim) und Bürgermeister Uwe Grempels (Altlußheim).